Englischer Landschaftspark | Küchengarten

Küchengarten
Inmitten der Parkanlage der Familie von Witzleben befindet sich zu den Füßen des historischen Gewächshauses der Küchengarten des Huder Herrenhauses. Er ist ein kleiner Ableger des großen Küchengartens. Dieser hat sich ursprünglich auf dem Gelände des heutigen Besucherparkplatzes auf dem Ziegelhof befunden und auf Teilen des heutigen Friedhofareals. Vereinzelte Obstbäume auf dem Parkplatz deuten noch heute auf seine damalige Existenz hin.

Den kleinen Küchengarten hat es schon immer gegeben. Er liegt versteckt hinter einem grünen Staketenzaun, umrandet von Rosen, beschattet durch einen Kirschbaum und einen Schneeballbusch. Jedoch hatte er viele Jahre ein Schattendasein, man könnte fast meinen ein „Secret (Kitchen) Garden“ im Park selbst. 2015 sollte nun sein Jahr werden. Mit Hilfe der Huder Firma Kallisch Bau GmbH wurde der Küchengarten, wieder zu neuem Leben erweckt. Die bestehenden Reste des alten Hochbeetes konnten nicht mehr erhalten werden und wurden durch fünf neue im englischen Stil ersetzt.

Ausschlaggebender Punkt war es, den Erhalt dieser einmaligen Gartenidee zu sichern und somit zu erhalten. Denn der historische Nutzgarten war früher eine unerlässliche Quelle für die Belieferung herrschaftlicher Küchen mit Obst, Gemüse, Kräutern und auch Heilpflanzen. Heutzutage im Zeitalter des Fastfoods, ist das Phänomen des Slowfoods weitestgehend in Vergessenheit geraten und somit auch die Bedeutung dieser historischen Nutzgartenform.
Küchengarten
Auch in der Gartendenkmalpflege wird der klassische Nutzgarten ein wenig stiefmütterlich behandelt. Oftmals muss er bei der Restaurierung der großen Park- und Gartenanlagen zurückstecken. So wurde bei der Sanierung der Huder Parkanlage 1999 und 2009, der Park zwar restauriert, aber der Küchengarten blieb außen vor.

Es wird schnell klar, dass der Erhalt einer Blickachse, auf eine 200-jährige Rotbuche bedeutsamer ist, als die Anlage eines Kartoffelbeetes. Jedoch bieten, beim genaueren Hinsehen die alten Nutzgärten eine besondere ästhetische Mischung aus Nutzen und Zierde.

Oftmals, ist man beim Betreten eines symmetrisch angeordneten Küchengartens und seiner Vielfalt an Nutzpflanzen beeindruckt. Heutzutage existieren nur noch wenige Küchengärten. Erwähnenswerte Beispiele sind der Oldenburger, der Eutiner und nicht zuletzt der Ippenburger Küchengarten. Jedoch existieren die meisten ehemals herrschaftlichen Nutzgärten heute nicht mehr. Aus diesem Grund hat sich ein Küchengarten Netzwerk zusammengeschlossen, welches den Erhalt von Nutzpflanzen in historischen Gärten dokumentiert (http://www.kuechengarten.net).

Der Huder Küchengarten steckt zwar noch in der Anfangsphase seiner Wiederherstellung, aber der Grundstein ist gelegt. Besichtigungen sind innerhalb von Führungen der Huder Gartenerlebnisse möglich.